Ich hab´s geschafft: Tag Nr. 14 und ich bin in Wien. Ohne es je richtig ausgerechnet zu haben und nur aus dem Bauch heraus hatte ich immer zwei Wochen bis hierher veranschlagt. Seit gestern Mittag bin ich nun hier und ich kann euch sagen: Es ist ein gutes Gefühl!
Es wird jetzt ein paar Tage ruhiger werden im Blog, denn es gibt für mich ein paar Erledigungen zu tun. Die Etappe bis Wien war so etwas wie eine Teststrecke, um mit dem Rad vertraut zu werden, das Gepäck kritisch zu prüfen und die ganze neue Technik in den Griff zu bekommen. In den nächsten Tagen werde ich also mein Fahrrad saubermachen, Kette ölen, Gepäcktaschen umpacken, Ballast meiner geliebten Schwester hinterlassen, die Strecke vielleicht schon etwas genauer festlegen und anschließend mein Kartenmaterial ausmisten. Dann hat Papa mir einen Pufferakku für mein Tablet entworfen, die Bauteile mühselig im Internet ausfindig gemacht, bestellt, alles zusammengelötet, in ein Gehäuse verpackt und mir nach Wien geschickt. Wenn dieser hoffentlich in den nächsten Tagen hier ankommt, werde ich ihn in meine Kiste einbauen und kann dann – wenn alles gut geht – endlich auch mein Tablet unterwegs laden. Papa, vielen Dank! In der Zwischenzeit werden wir ein bisschen an der Website basteln und uns um viele, kleine Feinheiten kümmern, die ich hier gar nicht lange aufzählen will. Dann sollte ich noch Daten sichern, Waschen und, und, und … irgendwann Silvester feiern. Und wenn das alles geschafft ist, hoffe ich, dass der Frühling zurückkommt und mich in den Sommer geleitet. Ab dann geht´s nämlich gen Süden – holario!
Aber jetzt wünsche ich euch erst ein paar zauberhafte Weihnachtstage und hoffe, ihr seid so bereit dafür wie ich. Die letzten beiden Wochen waren für mich genauso, wie ich mir die „staade Zeit“ vorstelle: Gestern zum Beispiel hat mich der Westwind in starken Böen Richtung Wien geblasen. Links von mir die aufgewühlte und mit Schaumkronen übersäte Donau, rechts rauscht das dürre Gras und im Ohr pfeift mir der Wind zu Mozart und seinen Kameraden. Und immer freie Fahrt, keine Autos, keine Radler, Fußgänger oder Hunde…nix! Alles, worauf man achten muss, ist, dass einen nicht in einer der Rechtskurven der starke, für einen Moment von der Seite kommende Wind, mit einem Satz ins Wasser haut. Aber dafür bläst er in diesen Momenten beim rechten Ohr hinein und nimmt beim linken Ohr alle Gedanken, die noch im Hirn rumschwirren, mit hinaus. Der Kopf ist frei. Und es fühlt sich wirklich gut an!
Ich danke allen, die mir auf der kurzen Anfangsstrecke bereits Begleiter waren, die mir geschrieben, mir zugesprochen, mir geholfen, schöne Momente beschert und mich gesponsert haben und ich hoffe, ihr seid alle wieder dabei, wenn´s endlich in die weite Welt hinaus geht!
Bis dahin macht´s gut und passt gut auf euch auf,
eure Angi
P.S.: Das Bild zeigt übrigens meinen Weihnachts-Wursti-Traum-Baum…geschlagen und geschmückt von Coletta: Mein Herz springt vor Glück! :*
Wien (Super WG)
Tages-Km: 39,78km / -Zeit: 2:24h / -Höhenmeter: 167m
Gesamt-Km: 727km / -Zeit: 49:21h/ -Höhenmeter: 4.672m
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